Eine global wachsende Mittelschicht erhöht die Nachfrage älterer, lernwilliger Reisender nach Sprachkursen und Sprachreisen, um den eigenen Horizont zu erweitern und einmal etwas ganz anderes zu erleben.
Eine Untersuchung des Study Travel Magazine nach Trends in den 12 wichtigsten Sprachreise-Zielgebieten hat ergeben, dass im Durchschnitt der Anteil an Sprachkursteilnehmern über 50 Jahre lediglich 3,9 % aller Buchungen im Jahre 2013 ausgemacht hat. Diesen Markt sollte nicht ignoriert werden und hat ein starkes Wachstumspotenzial. Die meisten Sprachreiseveranstalter verzeichnen in den letzten 12 Jahren einen signifikanten Anstieg an 50+ Kunden.
50+ Teilnehmer sind genauso fit, lernwillig und abenteuerlustig wie Abiturienten und Studenten, also das klassische Sprachkursklientel. Viele größere Sprachschulen hatten in der Vergangenheit spezielle „50 plus“ Kurse aufgelegt. Meistens dabei einen Englischkurs verknüpft mit Aktivitäten wie Golfen, Kochen, Sightseeing Touren und kulturelle Aktivitäten, in der Annahme, dass „ältere“ Sprachkursler sich besonders für solche Angebote interessieren würden.
„Das klingt nach Kaffeefahrt, Teekränzchen und Wandertour“ sagte uns eine 55-jährige Neuseeland-Interessierte. Und gleich dazu „ich bin noch fit, kann und will auch alle Aktivitäten mitmachen, die für die jungen Leute dort angeboten werden“.
Selbstverständlich können an Farmstay-Programmen auch Reisebegeisterte im besten Alter teilnehmen. Allerdings sind nicht alle Länder, Farmen oder Programme möglich oder geeignet, z.B. da das Working Holiday Maker Visum für Australien und Neuseeland nur bis 30 Jahre ausgestellt wird. Es gibt aber immer Alternativen und Visakategorien, mit denen dann ein Farmaufenthalt möglich ist.
Reifere Teilnehmer haben sicherlich etwas andere Ansprüche, Wünsche und Bedürfnisse an den Aufenthalt auf der Farm und der Unterkunft während des Sprachkurses. Hier kommt es auf die Expertise und Beratung des Veranstalters an. Sowohl die Gastfamilie, der Sprachkurs, die Farm, die Aktivitäten und die Betreuung vor Ort sollte auf ältere Teilnehmer eingestellt sein, deren Bedürfnisse kennen und die Leistungen individuell auf den einzelnen Kunden anpassen können. Nur dann wird die Farmexperience auch für Generation 50plus zum vollen Erfolg.